
Die Flüsse haben sich tief in das Rheinische Schiefergebirge eingegraben und damit die geologischen und klimatischen Voraussetzungen für den Weinbau geschaffen. Durch die geschützte Lage des Moseltales zählt das Gebiet zu den wärmsten Klimazonen Deutschlands. Die Wärmespeicherung der Flüsse verhindert Fröste.
Die Temperaturschwankungen sind gering: Mäßig kalte Winter und angenehm warme Sommer mit ausreichend Niederschlägen sind die Regel. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwa 10 Grad Celsius.
Das gemäßigte Klima um den 50. Breitengrad beschert der Mosel eine extrem lange Vegetationsperiode von April bis Oktober. In manchen Jahren können die Trauben bis in den November reifen. Zahlreiche archäologische Funde und historische Dokumente belegen, dass bereits im ersten Jahrhundert nach Christus die Römer Reben an den steilen Hängen der Flusstäler anbauten.
Die keltischen Einwohner der Region schätzten bereits um 500 vor Christus den Wein als Genussmittel. Ob sie schon Weinreben anbauten, ist nicht belegt, wird aber vermutet. Römische Legionen eroberten um 50 vor Christus das Moselland. Im Jahr 17 vor Christus wurde die Stadt Trier (Augusta Treverorum) gegründet.
Die steigende Nachfrage der wachsenden militärischen und zivilen Bevölkerung führte in der römischen Zeit wohl zur Anlage von Rebflächen in großem Stil. Trier hatte in der Spätantike zeitweise rund 60.000 Einwohner und war als Kaiserresidenz eine der Hauptstädte des römischen Reiches. Entlang der gesamten Mosel fanden Archäologen die Reste römischer Landgüter, Tempelanlagen, Raststätten und Kastelle sowie zahlreicher Kelteranlagen am Fuße steiler Weinbergslagen.

Die große Nachfrage nach fruchtigen Weißweinen brachte dem Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg eine weitere Blütezeit. Die Rebfläche wuchs von 7500 Hektar Ende der 1950er auf 12.300 Hektar Anfang der 1990er Jahre. Neben Riesling wurden verstärkt andere Rebsorten gepflanzt. Heute bewirtschaften knapp 5000 Winzer rund 9000 Hektar Reben. Die Mosel ist fünftgrößtes der 13 deutschen Weinanbaugebiete.
Der Steillagen-Riesling erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. Er steht heute auf rund 5300 ha (60 %). Lange nicht genutzte Steilhänge wurden in den vergangenen Jahren wieder mit Riesling bepflanzt. Die besondere Kombination von Schiefergestein, Klima, Rebsorte und 2000-jähriger Winzertradition erbringt auch heute weltweit begehrte, elegante und mineralische Weine von einzigartigem Charakter.
Quelle: Moselwein e.V. www.weinland-mosel.de